Ihr habt ein Baby bekommen und möchtet euer Glück am liebsten mit der ganzen Welt teilen und euer kleines Wunder in der Gemeinschaft gebührend willkommen heißen ganz ohne kirchlichen Bezug? Dann ist eine Willkommensfeier eine tolle Alternative zum christlichen Tauffest.
- Was ist eigentlich eine Willkommensfeier?
- Wann findet eine Willkommensfeier statt?
- Welche Dokumente benötige ich für die Willkommensfeier?
- Wie organisiere ich eine freie Taufe?
- Wie kann eine Willkommensfeier gestaltet werden?
- Berührende Rituale für die freie Taufe
Was ist eigentlich eine Willkommensfeier?
Die Willkommensfeier kennt man auch unter den Begriffen freie Taufe, Namensgebungsfest oder Segnungsfeier. Sie stellt ein Fest dar, welches den neuen Erdbewohner in eurer Familie und eurem Freundeskreis willkommen heißt. Anders ausgedrückt: Eine Willkommensfeier ist eine "Taufe" ohne religiösen Hintergrund. Im Gegensatz zu einer katholischen oder evangelischen Taufe wird das Kind dabei nicht in eine Religionsgemeinschaft, sondern symbolisch in die Familiengemeinschaft aufgenommen. Die Feier ist also eine weltliche Zeremonie, die euer Kind im Leben begrüßt.
Wann findet eine Willkommensfeier statt?
Die meisten Willkommensfeiern finden zwischen dem 6 und 12 Lebensmonat statt. Eine Feier für euer kleines Wunder kann aber auch noch danach stattfinden. So kann euer Baby schon aktiv an diesem besonderen Fest teilnehmen.
Welche Dokumente benötige ich für die Willkommensfeier?
Anders als etwa bei der katholischen Taufe, für die man u.a. die Geburtsbescheinigung für kirchliche Zwecke, die Personalausweise und die Bestätigung, dass die Pat:innen Mitglied der Kirche sind benötigt, braucht ihr für die Willkommensfeier keinerlei offiziellen Dokumente.
Wie organisiere ich eine freie Taufe?
Eine freie Taufe organisiert ihr wie jede andere Feier eines ganz besonderen Lebensmomentes. Wir haben für euch die wichtigsten Planungspunkte kurz zusammengefasst:
1. Anzahl der Gäste
Die Anzahl der Gäste, die ihr einladen wollt, ist die richtige! Die Willkommensfeier kann sowohl ein rauschendes Fest werden, als auch eine intime, emotionale Feier im Kreise der engsten Verwandten und Freunde.
2. Ort der Willkommensfeier
Im Gegensatz zu einer konfessionellen Taufe, seid ihr bei dem Willkommenfest für euer Baby an keine bestimmte Location gebunden. Ihr könnt überall dort feiern, wo ihr - und vor allem euer Kind - euch wohl fühlt. Das kann ein gemieteter Saal in einem schicken Restaurant sein, am Strand oder im Garten der Großeltern. Um die Location noch besonderer zu machen, könnt ihr sie mit passender Deko zieren.
3. Einladungen verschicken
Nachdem ihr euch auf eine Gästeliste, den Ort und das Datum der freien Taufe einigen konntet, geht es ans Gestalten und Versenden der Einladungskarten. Natürlich könnt ihr eure Liebsten auch per WhatsApp oder E-Mail einladen - die meisten entscheiden sich jedoch für eine schriftliche Einladung, die dem berührenden und bedeutungsvollen Ereignis angemessen ist.
4. Das Essen planen
Was darf auf keinem guten Fest fehlen? Leckeres Essen natürlich! In welcher Form die Speisen angeboten werden, ist natürlich ganz euch überlassen. Feiert ihr in einer Location, in der man auch essen kann, ist es naheliegend, dort ein Buffet aufbauen zu lassen oder die Gäste mit einem Taufmenü zu verköstigen. Feiert ihr daheim bzw. an einem privaten Ort, könnt ihr entweder selber kleine Canapees, Fingerfood oder -wenn ihr euch das zutraut- mehrgängige Menüs servieren oder einen Caterer feine Leckereien liefern lassen. Als farbenfrohes i-Tüpfelchen könnt ihr die vorbereiteten Speisen auf personalisierten Menükarten festhalten, und die Festtafel, an der die Gäste Platz nehmen dürfen, mit den passenden Tischkärtchen schmücken.
Wie kann eine Willkommensfeier gestaltet werden?
Der große Vorteil der freien Taufe ist die absolute Freiheit, die Feier genau nach euren Wünschen und Vorstellungen zu gestalten. Fällt allerdings ein fixer liturgischer Rahmen weg, befürchten viele, die Zeremonie nicht ausreichend füllen zu können. Daher haben wir für euch Ideen gesammelt, wie ihr eine wirklich berührende Willkommensfeier gestalten könnt:
Kann ich auch bei der Willkommensfeier Paten wählen?
Vielen Eltern ist eine Taufe gerade der Pat:innen wegen so wichtig. Ihrem Kind eine/n Begleiter/in fürs Leben zur Seite zu stellen, der/die immer für euren Schatz da ist. Selbstverständlich könnt ihr auch bei freien Taufen Pat:innen bestimmen. Anders als bei konfessionellen Taufen müssen diese keiner Religion angehören.
Mit Taufredner:in oder ohne?
Ein wichtiger Punkt, der die komplette Organisation der freien Taufe beeinflusst, ist die Anwesenheit eines freien Redners, der ähnlich einem Moderator bzw. eines Pastors, durch die Feier führt. Da nicht konfessionelle Zeremonien immer beliebter werden, gibt es mittlerweile eine Menge Taufredner:innen. Im Internet werdet ihr ganz sicher eine:n passende:n Zeremonienmeister:in finden.
Wägt vorher in Ruhe die Vor- und Nachteile ab:
Gute Taufredner:innen kosten im Schnitt zwischen 700 und 1500 Euro. Dafür übernehmen sie die gesamte Gestaltung des Festes, finden die richtigen Worte und nehmen euch so den Großteil der Arbeit und Organisation ab. In der Regel trefft ihr euch vorab einige Male mit dem oder der Taufredner:in, um wirklich alle Dinge, die euch bei der Feier am Herzen liegen, zu realisieren. Der Profi wird euch dann passende Vorschläge machen.
Entscheidet ihr euch dafür, die Zeremonie eigenständig zu planen und durchzuführen, helfen euch diese Ideen weiter:
Die Rede
Hier habt ihr grundsätzlich zwei Möglichkeiten: Entweder ihr als Eltern führt selbst durch den Tag oder ihr fragt ihm Vorfeld einen lieben, vertrauten Menschen, ob er bei der Feier die Moderation übernehmen möchte.
Eine klassische Rede zu schreiben und dann auch zu halten, ist für die meisten Menschen eine große Herausforderung. Wo fängt man an? Was soll man erwähnen und wie lange soll sie sein? Hier ein paar Anregungen:
- der vielleicht wichtigste Tipp vorweg: Stresst euch nicht zu sehr. Niemand erwartet, dass ihr eine preisverdächtige Ansprache vortragt - und darum geht es auch gar nicht! Es geht um echte Gefühle, eure Liebe zu eurem Kind und warum es das größte Glück für euch ist. Ihr müsst keine Stilmittel und Wortspiele einbauen, um eine berührende, unvergessliche Rede zu halten.
- achtet darauf, die Rede nicht länger als 20 Minuten zu halten. So habt ihr gute Chancen, dass eurem Baby nicht langweilig wird und es euch seine volle Aufmerksamkeit schenken kann.
- erzählt authentisch von den Dingen, die ihr als Eltern oder Familie erlebt. Beschreibt, wie ihr von der Schwangerschaft erfahren habt, wie die Geburt verlief und wie ihr euch an das Leben mit eurem Schatz gewohnt habt. Verratet euren Lieben unbedingt, was euren Nachwuchs jetzt bereits auszeichnet und ihn zum tollsten Kind der ganzen Welt macht!
- da die Willkommensfeier auch oft als Namensfest bzw Namengebungsfest bekannt ist, solltet ihr kurz auf den Kindesnamen eingehen. Was bedeutet der Name und wieso habt ihr euch genau für diesen entschieden?
Berührende Rituale für die freie Taufe
Im Anschluss an die Rede ist Zeit für besondere Rituale, die die Willkommensfeier erst perfekt und einzigartig machen:
Ein Freie-Taufe-Gästebuch
Legt ein schönes Gästebuch mit dafür geeigneten Stiften bereit und bittet eure Gäste, eurem kleinen Schatz liebe Worte und Gedanken, schöne Sprüche und wertvolle Ratschläge für seinen Lebensweg in das Buch zu schreiben. Auf diese Weise entsteht ein wunderbar persönliches und unvergessliches Andenken, das euer Kind als Erwachsener sicherlich mit großer Rührung immer mal wieder in die Hand nehmen wird. Wenn ihr mögt, könnt ihr neben das Buch eine Polaroid-Kamera legen, sodass jeder Gast neben seinen Wunsch ein Foto von sich kleben kann - das wird vor allem in vielen Jahren für Erheiterung sorgen!
Wunschkiste
Stellt dazu eine Holzkiste auf und bittet eure Gäste, gute Wünsche, Segenssprüche oder kleine Geschenke für Babys zukünftige Reise durchs Leben hineinzulegen. Ähnlich dem Gästebuch hat euer Kind damit ein kostbares Souvenir an geliebte Menschen und seine erste Party des Lebens.
Einen Baum pflanzen
Wenn ihr selbst oder die Großeltern oder besten Freunde einen Garten besitzen, ist das ein nachhaltiges, wunderbares Ritual. Früher war es weit verbreitet, für jedes Mädchen einen Apfelbaum und für jeden Jungen einen Birnbaum zu pflanzen. Heute könnt ihr euch natürlich frei entscheiden, welches Bäumchen gepflanzt werden soll, denn der Effekt bleibt derselbe: Die Pflanze wächst mit eurem Baby mit und symbolisiert die Reise ins Erwachsenwerden.
Doch auch ohne eigenen Garten könnt ihr das Symbol des Lebensbaumes in Form eines Fingerabdruckbaums umsetzen: Bittet die Anwesenden, mit ihren Fingerabdrücken die Blätter eines Baumes zu gestalten. Das Kunstwerk steht für die Verbundenheit mit eurem Kind und kann - schön gerahmt - ein lebenslanger Begleiter werden.
Ein Lebenslicht entzünden
Auch ohne religiösen Hintergrund, sind Kerzen ein tolles Symbol des Lebens. Gestaltet eure Willkommenskerze mit dem Namen eures Kindes, dem Datum der freien Taufe oder einem schönen Spruch. Ihr könnt das Wachslicht selbst basteln oder ihr sucht euch online eine hochwertige Taufkerze aus und individualisiert sie ganz nach euren Wünschen.
Die Aufnahme eures Baby in eure Mitte zu feiern, schafft also unvergessliche Erinnerungen und ermöglicht euch mit den liebsten Menschen gemeinsam das Leben zu zelebrieren. Wir wünschen euch von Herzen eine wundervolle Willkommensfeier!
Auf Pinterest haben wir noch mehr Ideen für euch zusammengestellt.