Hochzeitsringe gehören zur Hochzeit wie das Jawort, die Torte und das Traumkleid. Doch wo kommt der Brauch mit den Ringen eigentlich her und was trägt man heute? Das und mehr verraten wir dir hier.
Hochzeitsringe, auch Eheringe oder Trauringe genannt, gehören zu einer Hochzeit in der Regel dazu. Selbst bei Paaren, die sich weniger für klassische Bräuche interessieren – die Ringe sind eine liebgewonnene Tradition, auf die kaum jemand verzichten mag. Damit besiegelt das Brautpaar nicht nur sein Eheversprechen, es zeigt so auch für alle sichtbar, dass es vergeben ist. Doch woher kommt dieser Ritus eigentlich?
Hochzeitsringe: Daher kommt der Brauch
Eheringe gibt es bereits seit der Antike. Schon die frühen Römer, Griechen und Ägypter besiegelten ihre Ehen mit Ringen. Damals vor allem den Reichen vorbehalten, bekräftigte der Ring eher den Status der jeweiligen Familien, um ein romantisches Symbol ging es hier weniger. Die Ring-Tradition wurde schließlich von der christlichen Kirche adaptiert, vorerst nur in Form des Verlobungsrings. Mit voranschreitender Zeit unterschied man schließlich auch zwischen dem diamantbesetzten Verlobungsring und dem schlichten, vorerst meist aus Eisen bestehenden Ehering. Angeblich seit Agnès Sorel, der Geliebten des französischen Königs Karl VII., trägt Frau seit Mitte des 15. Jahrhunderts die Diamanten nicht mehr bloß am Verlobungsring, sondern auch eingefasst in den Hochzeitsring.
Dass für das Symbol der Ehe die Form eines Ringes gewählt wurde, liegt nicht nur daran, dass er hübsch aussieht und von Männern und Frauen getragen werden kann. Ein Hochzeitsring steht aufgrund seiner fortlaufenden Form für die ewige Liebe – ohne Anfang oder Ende. Das Material symbolisiert Stabilität und Beständigkeit. Und das gilt sowohl für Eisen, als auch für Edelmetalle wie Gold und Silber.
Wer übergibt den Ehering?
Bei vielen Trauungen hat der Hochzeitsring seinen großen Auftritt. Im Standesamt wie in der Kirche fordert der Pfarrer oder Beamte das Brautpaar nach dem Jawort in der Regel auf, sich gegenseitig die Ringe anzustecken. Die werden alternativ von den Trauzeugen, einem Ringträger oder vom Bräutigam selbst zum Paar gebracht. Oft nutzen Brautpaare Ringkissen oder Ringtabletts zur Präsentation der Ringe. Der Tausch selbst kann heute je nach Wunsch stillschweigend oder mit einem kurzen Satz vollzogen werden. Ein typischer Satz zum Ringtausch ist zum Beispiel „Nimm diesen Ring als Zeichen meiner Liebe und Treue.“
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Hochzeitsringe: Was trägt man heute?
An der linken oder an der rechten Hand, mit oder ohne Gravur: Heutzutage steht es Brautpaaren völlig frei, wo und wie sie ihren Hochzeitsring tragen. Das gilt auch für das Material, bei dem Paare eine riesige Auswahl haben. Klassisch sind edle Goldringe, auch Roségold ist aktuell sehr beliebt. Die Ringe können sehr schlicht, also einfach glatt, schmal und golden sein.
Was graviert man in die Eheringe?
Eheringe werden häufig an der Innenseite graviert. Teilweise werden hier ganze Sprüche eingebracht – das war etwa typisch für die Eheringe der antiken Römer. Heute begnügen sich viele Ehepaare mit dem Namen des Partners und dem Datum der Eheschließung oder auch beiden Initialen. Auch hier dürft ihr eurer Fantasie freien Lauf lassen. Die einzige Voraussetzung für eure Ringgravur ist, dass sie nicht zu lang ist und in die Ringinnenseite passt.Hochzeitsring: Links oder rechts?
Zuallererst einmal: Ihr tragt euren Ring, wo ihr ihn tragen wollt. In Deutschland tragen Eheleute ihre Eheringe klassischerweise an der rechten, in den USA und vielen europäischen Ländern traditionell an der linken Hand. Das darf aber jedes Paar für sich entscheiden.
Die deutsche Tradition des Eherings an der rechten Hand kommt vermutlich von der Theorie, dass die Liebesader der Germanen vom rechten Ringfinger zum Herzen verlaufen soll. Auch die Protestanten werden als Grund angeführt, sollen diese aus Protest ihre Ringe an der rechten statt der linken Hand getragen haben. Ein weiterer verbreiteter Grund ist die Annahme, dass die rechte Hand, die „gute“ Hand sein soll.
Der Ring an der linken Hand hat ebenfalls gleich mehrere Gründe: Der geläufige Grund ist wohl der, dass der Schmuck so näher am Herzen ist. Aus der Antike soll der Brauch der linken Hand kommen, weil die „Vena Amoris“, ebenfalls die Liebesader, vom linken Ringfinger direkt zum Herzen verlaufen soll. Die Katholiken sprachen sich im 17. Jahrhundert angeblich deshalb für den Ehering an der linken Hand aus, weil die ersten drei Finger die Dreifaltigkeit symbolisieren und während der Trauung vom Pfarrer berührt werden. Auf Finger Nummer vier wurde entsprechend der Ring platziert.